Die Kunst hatte in Österreichs Kultur schon immer einen hohen Stellenwert. Vor dem österreichischen Kaisertum Anfang des 19. Jahrhunderts war die österreichische Kunst eng mit der schweizerischen und deutschen Kunst verbunden.
Aber auch Verbindungen zu Spanien, Italien, den slawischen und den Donauländern prägten die österreichische Kultur und Kunstszene, da es zu Verschmelzungen fremder Einflüsse kam. Ein Beispiel wäre der „österreichische Barock“ (Repräsentationsstil habsburgischer Kaiser), oder auch eine Schmelze von italienischem Hochbarock mit französischer Klassik mit Einfluss auf die deutsche Architektur.
Finden Sie viele weitere Informationen zu Kunst in Österreich auf austria.info bzw. alle Museen Österreichs in der Museumssuche auf museum.at.
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur mit interessantem Glossar zur Kunst in Österreich, auch auf politischer Ebene.
Hier finden sie die weiterführenden Links zu den anderen Sparten österreichischen Kunstformen:
Geschichte
Die Österreichische Filmgeschichte reicht bis 1896 zurück, wo die erste belegte öffentliche Filmvorführung in Wien stattfand. Nach der Jahrhundertwende wurden die ersten Kinos gebaut und 1906 erschienen erste Kurzspielfilme mit fiktiven Handlungen. Da sich die Filmwirtschaft in Österreich anfangs nur langsam entwickelte, entstanden richtige Spielfilme erst ab 1910. Ab diesem Zeitpunkt nahm die Produktion jedoch rasch zu und erreichte nach dem Ersten Weltkrieg zwischen 1918 und 1923 ihren Höhepunkt. In diesen Jahren zählte Österreich zu den führenden Filmproduzenten Europas. 1920 war mit 142 Spielfilmen das produktivste Jahr der österreichischen Filmgeschichte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg drehte man hauptsächlich Heimatfilme und Komödien, die positive Stimmung verbreiteten. Ab den 1960er-Jahren entstand eine neue Form des Filmschaffens - der "Neue Österreichische Film". Werke aus dieser Zeit unterschieden sich inhaltlich und stilistisch deutlich von früheren Filmen. Ab 1981 gab es eine staatliche Filmförderung, das Österreichische Filminstitut ist die größte Fördereinrichtung für Film in Österreich. In den 1980er-Jahren blühte die Filmkomödie mit Kabarettisten auf und erreichte in den 90ern ihren Höhepunkt. Die Jahrtausendwende brachte eine Internationalisierung des österreichischen Films mit sich.
Dies ist nur ein kleiner Auszug. Sehen Sie die Filmgeschichte von austria-forum.org oder wikipedia.org für mehr Informationen über die Geschichte des Kino und Films in Österreich.
Filme
Bekannte und erfolgreiche Werke in der Filmgeschichte Österreichs sind u.a.:
- Jesus von Ottakring (Wilhelm Pellert), 1976
- Der Schüler Gerber (Wolfgang Glück), 1981
- Müllers Büro (Niki List), 1986
- Muttertag (Harald Sicheritz), 1992
- Hasenjagd – Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen (Andreas Gruber), 1994
- Komm, süßer Tod (Wolfgang Murnberger), 2000
- Hundstage (Ulrich Seidl), 2001
- Silentium (Wolfgang Murnberger), 2004
- Darwin's Nightmare (Hubert Sauper), 2004 - nominiert für den Oscar 2006
- We Feed the World (Erwin Wagenhofer), 2005
- Caché (Michael Haneke), 2005
- In 3 Tagen bist du tot (Andreas Prochaska), 2006
- Die Fälscher (Stefan Ruzowitzky), 2007 - Oscar für den besten fremdsprachigen Film
- Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott (Andreas Prochaska), 2010
- Amour (Michael Haneke), 2012 - Oscar für den besten fremdsprachigen Film
Schauspieler
Christoph Waltz
Zweifacher Oscar-Gewinner als bester Nebendarstellen in den Filmen "Inglourious Basterds" und "Django Unchained" von Quentin Tarantino.
Weitere bekannte Filme: "The Green Hornet", "Die drei Musketiere" und "Wasser für die Elefanten"
Arnold Schwarzenegger
Bekannt geworden als "Terminator". Nach seiner Politikkarriere wieder in aktuellen Filmen wie "The Expandables", "The Last Stand", "Escape Plan" und "Terminator: Genesis" zu sehen.
Auch in der Nachkriegszeit, also in den 1950ern und 1960ern, sind bekannte Filme und Schauspieler hervorgegangen:
Romy Schneider
Bekannt geworden durch die Filmreihe "Sissi - Schicksalsjahre einer Kaiserin".
Regisseure
Billy Wilder war Drehbuchautor und Regisseur und hat sieben Oscars mit nach Hause nehmen dürfen. „Manche mögen’s heiß“, „Das Appartement“ oder „Boulevard der Dämmerung“ waren bekannte Projekte.
Ulrich Seidl ist ein niederösterreichische Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. Er bereicherte die österreichischen Filmwelt mit Produktionen wie „Hundstage“, „Import Export“ oder der Paradies-Reihe.
Mit dem Drama „Revanche“, welches im Waldviertel spielt, wurde Spielmann 2009 für einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film nominiert.
1929 ging Zinnemann nach Hollywood, wo er Filme wie „Der Schakal“, „Im Westen nichts Neues“ und „Zwölf Uhr mittags“ drehte. 5 Oscars gewann er in seiner 60-jährigen Karriere.
Michael Haneke
"Amour" gewann 2013 den Oscar als bester fremdsprachiger Film.
Stefan Ruzowitzky
"Die Fälscher" gewann 2008 den Oscar als bester fremdsprachiger Film.
Weitere bekannte Filme: "Anatomie", "Anatomie 2" und "Die Hölle".< /p>
Die Auflistung der hier genannten Filme, Schauspieler und Regisseure ist nicht vollständig - es wurde nur eine kleine Auswahl gezeigt.
In der Kunstsparte der Malerei finden sich Künstler wie Gustav Klimt, der mit Adele Bloch-Bauer I das später zweitteuerste Gemälde aller Zeiten gemalt hat:
Auch Egon Schiele und Alfred Kubin prägten die österreichische Kunst nach 1900; Otto Kokoschka etwa, der den Zugang österreichischer Malerei zur modernen europäischen Kunst öffnete, erlangte ebenfalls Weltgeltung.
Bekannte Nachkriegskünstler:
Seit den 60er Jahren gehörten zur Wiener Schule des fantastischen Realismus
- E. Bauer,
- Ernst Fuchs,
- W. Hutter,
- A. Lehmden,
- R. Hausner
die dem surrealistischen Stil verpflichtet waren.
Der bekannte Maler Friedensreich Hundertwasser dagegen arbeitet im Stil zeitgenössischer abstrakter Kunst.
Für den abstrakten Expressionismus stehen
Themenbereiche des menschlichen Irrsinns werden von
- Peter Pongratz und
- Franz Ringel gemalt;
- Christian Ludwig Attersee wurde mit Pop-Art bekannt.
Die moderne österreichische Plastik wird im Werk von
- Alfred Hrdlička (auch umfangreiches grafisches Werk) oder etwa
- Fritz Wotruba deutlich.
Ein Künstler der gleich eine ganze Republik entworfen hat ist Edwin Lipburger.
Sein Projekt steht im Wiener Prater und heißt "Republik Kugelmugel"
Österreich ist als ein Land mit einem besonderen Humor bekannt. Wie die Briten haben Österreicher den Sarkasmus und den schwarzen Humor als großen Bestandteil der Kultur integriert. Besonders in Wien hat sich eine eigene Kabarettkultur gebildet, die wegen ihren etwas dunklen Ansätzen sehr bekannt wurde. Viele sehen das österreichische Kabarett als einen Spiegel der österreichischen Seele. Verschiedenste Kleinkünstler (Kabarettisten) kombinieren in ihren sozialkritischen, teils auch politischen, Programmen Schauspielkunst mit Gesang und Publikumsinteraktion. Auch für Intellektuelle gibt es genug philosophisch angehauchte Artisten. Als Vertreter dieser Kategorie kann man sicherlich Günther Paal (Gunkl) nennen, der durch seine Sickerwitze und die in den Programmen tiefgründig behandelten Themen bekannt ist. Zu den besonders erfolgreichen und auch über die Grenzen bekannten Künstlern zählen Josef Hader, Alfred Dorfer und Alfons Haider. Sie wurden mehrmals für ihre Programme ausgezeichnet und sind auch als Schauspieler tätig - Haider ist außerdem Fernsehmoderator und Entertainer. Durch den Eurovision Song Contest international bekannt geworden, zählt auch Alf Poier zu den Kabarettistgrößen Österreichs.
Weitere bekannte Kabarettisten aus Österreich sind:
Diese Aufzählung ist nur eine kleine Auswahl - sehen Sie kabarett.at für alle österreichischen Kabarettisten und Auftrittstermine.
Die österreichische Kabarettszene ist auch in vielen Filmen zu sehen. Beispielhaft zu nennen sind "Indien" mit Dorfer und Hader, sowie "Muttertag", ein Kultfilm der von vielen als das Paradebeispiel für österreichischen Humor gesehen wird. Das Kabarettduo Stermann und Grissemann hat neben ihren Bühnenauftritten auch eine eigene TV Sendung „Willkommen Österreich“, die wöchentlich dienstags auf ORF eins ausgestrahlt wird.
Hier finden Sie außerdem eine Auswahl der meistbespielten Kabarett-Bühnen und anderer Veranstaltungszentren, in denen man regelmäßig Kleinkunst genießen kann:
Viele der beeindruckensten Bauwerke befinden sich in Wien, dem früheren Regierungssitzes des Österreichischen Kaiserhauses:
Berühmte Beispiele für die bemerkenswerte österreichische Baukunst sind die folgenden Gebäude und Anlagen:
die Wiener Hofburg das Schloss Schönbrunn die Karlskirche
Verantwortlich für die oben genannten Objekte war Johann Bernhard Fischer von Erlach,
Eine weiterer berühmter Baumeister ist Johann Lucas von Hildebrandt.
Die wichtigsten Projekte dieses Architekten sind:
das obere Belvedere das untere Belvedere das Palais Schwarzenberg
Österreichische Baukunst im 19. Jahrhundert
In dieser Zeit wurde die 6 km lange Wiener Ringstraße geplant (Ludwig von Förster) und umgesetzt; mit dem Ring präsentiert sich Wien im Stil der Neurenaissance. (Klicktipp: Entstehung der Wiener Ringstraße)
Der Architekt Heinrich von Ferstel, der die Votivkirche in Wien entwirft, bringt jedoch neugotische Einflüsse in die Stadt, genau wie Friedrich von Schmidt, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts das Wiener Rathaus erbaut.
Das berühmte Burgtheater, erbaut in den Jahren 1874 bis 1888 von Gottfried Semper und Carl Freiherr von Hasenauer, finden sich jedoch auch Elemente der Neuromantik.
das Burgtheater das Wiener Rathaus
Ein weiteres herausragendes Bauwerk aus dieser Epoche ist das Kunsthistorische Museum Wien:
„Das Kunsthistorische Museum in Wien zählt zu den größten und bedeutendsten Museen der Welt. In den reichen Sammlungen befinden sich Objekte aus sieben Jahrtausenden, von der Zeit des Alten Ägypten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Besondere Schwerpunkte liegen in der Kunst der Renaissance und des Barock.
Der hohe Rang der Sammlungen und ihre Vielfalt sind zum Großteil das Resultat der Vorlieben und Interessen von Persönlichkeiten aus dem Haus Habsburg, unter ihnen Kaiser Rudolf II. (reg. 1576–1612) und Erzherzog Leopold Wilhelm (1614–1662).
1891 fand die feierliche Eröffnung des neu erbauten Museums an der Wiener Ringstraße statt. Damit waren erstmals die kaiserlichen Sammlungen unter einem Dach vereint. Der prachtvolle Monumentalbau von Gottfried Semper und Carl von Hasenauer bildet seit damals den würdigen Rahmen für die von den Habsburgern über Jahrhunderte zusammengetragenen Kunstschätze.“ Quelle
Österreichische Baukunst im 20. Jahrhundert
Im Zuge der Jahrhundertwende entwickelte sich Wien zu einem europäischen Zentrum der Jugendstil- und frühfunktionalistischen Architektur und Malerei. Einerseits ist die Kunstlandschaft von einer entschiedenen Ablehnung der künstlerischen Verflachung durch Massenkunst und Oberflächlichkeit geprägt, andererseits bekannte man sich zur Qualität eines Hans Makart, forderte aber die stete Erneuerung und Auffrischung.
Man orientierte sich an den Entwicklungen Resteuropas, insbesondere Englands, Frankreichs, Belgiens und Deutschlands. Diese Umbruchphase, die in den 1890er Jahren in Wien unter anderem durch die Gründung der Secession eingeleitet wurde, war die Basis für eine rasche und eigenständige Entwicklung, die große internationale Bedeutung erlangen sollte.
Bedeutende Baumeister sind u.a. Otto Wagner, Joseph Maria Olbrich, Josef Hoffmann. Adolf Loos und Leopold Bauer stehen für moderne funktionalistische Bauweise, während Karl Ehn und Clemens Holzmeister für expressionistischen Baustil stehen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg tun sich besonders sind Roland Rainer, Hans Hollein, Gustav Peichl und auch Clemens Holzmeister als bedeutende Architekten hervor.
das Haas Haus
Weitere bekannte Bauwerke sind:
Dieser Büroturm bedindet sich im 20. Wiener Gemeindebezirk und ist das höchste Bürogebäude Österreichs
Vienna International Centre (VIC) oder auch UNO-City:
Sitz von vielen internationalen Organisationen wie der UNO, IAEO oder CTBTO
Dieser Turm ist ein Aussichtsturm mit einem integrierten Restaurant, das sich permanent um die eigene Achse dreht und somit einen 360° Auslick auf ganz Wien und das Umland ermöglicht. Es ist mit 252 Meter das höchste Bauwerk Österreichs.