Handelsbilanz
Die Handelsbilanz ist eine Gegenüberstellung von Warenausfuhren (Exporten) und Wareneinfuhren (Importen) innerhalb eines definierten Zeitraumes.
Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten für das Aussehen einer Handelsbilanz.
- Die positive Handelsbilanz, in diesem Falle übersteigen die Ausfuhren wertmäßig die Einfuhren. Man spricht von einem Handelsbilanzüberschuss.
- Die negative Handelsbilanz, in diesem Falle übersteigen die Einfuhren wertmäßig die Ausfuhren. Man spricht von einem Handelsbilanzdefizit.
- Die ausgeglichene Handelsbilanz kommt in der Realität kaum vor. In diesem Falle würden die Ausfuhren und die Einfuhren wertmäßig exakt gleich hoch sein.
Die Handelsbilanz Österreichs war in den letzten Jahrzehnten meist leicht negativ. Die Handelsbilanzen mit den Anrainerstaaten Österreichs und den EU-28 Staaten sind negativ. Positiv sind die Handelsbilanzen mit den EU Staaten aus Ost- und Zentraleuropa, vor allem nach der Ostöffnung hatte Österreich zunehmend positivere Handelsbilanzen mit jenen Staaten.
Der mit Abstand wichtigste Handelspartner für Österreich ist Deutschland, die Handelsbilanz fällt zu Gunsten des Nachbarstaates aus. Weitere wichtige Handelspartner sind Italien, Schweiz, Tschechische Republik, Frankreich, Vereinigte Staaten, Volksrepublik China, Ungarn und Niederlande.
Einfuhren
Österreich ist ein kleines Land und es befinden sich keine nennenswerten Rohstoffvorkommen innerhalb des Staatsgebietes. Die Kleinheit des Landes, gepaart mit der hohen Kaufkraft der Bevölkerung führen zu Nachfrage nach nicht im Inland produzierten Gütern und Dienstleistungen. Viele für die Produktion benötigte Rohstoffe oder Zwischenerzeugnisse müssen eingeführt werden. Diese beiden Fakten und die fortschreitende Arbeitsteilung und Spezialisierung legen nahe, dass Einfuhren für Österreich große Bedeutung haben. Im Jahr 2014 betrug der Wert der eingeführten Produkte und Dienstleistungen 129,8 Milliarden Euro.
Der Großteil der Importe stammt aus den Nachbarländern und den Ländern in der näheren Umgebung Österreichs. Wertmäßig erreichen die Importe aus Deutschland an die 40 % aller Einfuhren. Eingeführte Güter sind Maschinen, Fahrzeuge, Fertigwaren, chemische Erzeugnisse, Rohstoffe und Konsumgüter aller Art.
Ausfuhren
Die Kleinheit des Landes, gepaart mit der hohen Kaufkraft der Bevölkerungen der Nachbarländer führen zu Nachfrage nach im Inland produzierten Gütern und Dienstleistungen im Ausland. Tourismuseinnahmen die in Österreich lukriert werden zählen statistisch als Exporte. Diese beiden Fakten und die fortschreitende Arbeitsteilung und Spezialisierung legen nahe, dass Ausfuhren für Österreich große Bedeutung haben. Im Jahr 2014 betrug der Wert der ausgeführten Produkte und Dienstleistungen 128,1 Milliarden Euro.
Wertmäßig erreichen die Exporte nach Deutschland rund ein Drittel aller Exporte. Weitere wichtige Exportgebiete sind Italien und die Schweiz. Ausgeführte Güter sind Maschinen, Fahrzeuge, bearbeitete Waren, Zwischenerzeugnisse, Fertigwaren und Konsumgüter aller Art. Ebenfalls wertmäßig von Bedeutung sind die Exporteinnahmen aus dem Tourismus in Österreich.