Unterhalb ist eine Auswahl von statistischen Daten zum Wirtschaftsleben in Österreich zu finden. Die Werte können dazu dienen sich einen Überblick über wirtschaftliche Größen zu verschaffen und internationale Vergleiche zu ermöglichen.
Erwerbsbeteiligung
Die Erwerbsquote in Österreich mit rund 77,8 % liegt über den 75,1 % des EU Durchschnitts. Die EU-28 besteht seit 2013 aus 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die Erwerbsquote drückt den Anteil der Erwerbspersonen an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter aus. Zu beachten ist auf welche Grundgesamtheit sich die Erwerbsquote bezieht. Sie kann sich auf die Gesamtbevölkerung oder auf die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter beziehen. Für die letzten Jahre besagen die Zahlen der Statistik Austria ein Arbeitskräftepotenzial von insgesamt vier Millionen Personen im Alter ab 15 Jahren. Nach diesen Daten lag die Männererwerbsquote der 15 bis 64 Jahre alten Männer im Jahr 2014 bei 75,2 % und die der 15 bis 64 Jahre alten Frauen bei 66,9 %. Je näher Personen dem Pensionsantrittsalter (gesetzlich oder tatsächlich) kommen, desto geringer werden die Erwerbsquoten bei beiden Geschlechtern.
Art der Erwerbstätigkeit
Im Jahr 2011 gab es etwa 3,6 Millionen unselbstständig Erwerbstätige und rund 560.800 selbstständig Erwerbstätige und mithelfende Personen. Die durchschnittliche Normalarbeitszeit für Unselbstständige beträgt pro Woche 38 Stunden, für Selbstständige (und Mithelfende) beträgt sie durchschnittlich rund 37 Stunden. Männer weisen jeweils deutlich mehr und Frauen deutlich weniger Stunden auf. Die tatsächliche Arbeitszeit pro Woche kann sich von diesen Werten erheblich unterscheiden.
Die Lohnquote ist ein wichtiger Indikator für die funktionelle Einkommensverteilung, sie beschreibt den Anteil am gesamtwirtschaftlichen Einkommen der auf die Arbeitnehmer entfällt. Man unterscheidet die Bruttolohnquote (Einkommen vor Abzug der Steuern und Sozialabgaben) von der Nettolohnquote (Einkommen nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben). Laut Statistik Austria lag die Lohnquote in Österreich im Jahr 2011 bei rund 68 % und sinkt von Jahr zu Jahr. Die Berechnungsmethoden für die Quote unterscheiden sich, so kann man bei verschiedenen Quellen auch leicht differierende Ergebnisse finden. Auch die Sparquote des Haushaltssektors sank von rund 11 % im Jahr 2009 auf rund 7 % im Jahr 2011.
Die Gewinnquote ist eine Kennzahl für die funktionelle Einkommensverteilung in einer Volkswirtschaft. Sie gibt an welcher Anteil am gesamtwirtschaftlichen Einkommen auf Unternehmer und Vermögensbesitzer entfällt. In Österreich lag die Gewinnquote im Jahr 2011 bei rund 27 % .
Arbeitssuche und Arbeitslosigkeit
Bei der Arbeitslosenquote gibt es eine nationale Definition und eine internationale Definition nach dem Labour Force Konzept. Tendenziell ist die internationale Definition für den internationalen Vergleich besser geeignet, da die nationale Definition andere Maßstäbe heranzieht als andere Länder. Somit fällt die internationale Definition der Arbeitslosigkeit meistens geringer aus, als die nationale Definition.
Dem folgend kann ein guter Vergleich mit der internationalen Definition der Arbeitslosigkeit hergestellt werden. Demnach war die Arbeitslosenquote in Österreich im Jahr 2011 mit 4,2 % deutlich geringer als die Arbeitslosenquote der EU mit 9,7 %.
Nach nationalen Normen hingegen waren 2011 im Jahresdurchschnitt 247.000 Personen als Arbeitssuchend/Arbeitslos gemeldet, es ergibt sich eine nationale Arbeitslosenquote von 6,7 % (laut AMS).
Es ist zu beachten, dass beide Definitionen arbeitssuchende Personen die an Schulungen teilnehmen nicht berücksichtigen. Würde man diese rund 60.000 Personen in die Berechnung mit einbeziehen so würde sich die Arbeitslosenquote anders darstellen. Die Gesamtzahl der arbeitssuchenden Personen dürfte bei rund 300.000 liegen wenn man Arbeitssuchende und arbeitssuchende Schulungsteilnehmer betrachtet. Da weder die nationale noch die internationale Definition Schulungsteilnehmer berücksichtigt, ergeben die daraus errechneten Quoten "verfälschte Werte". Die Anzahl der offenen Stellen differiert je nach Definition zwischen rund 30.000 und 75.000, die offene Stellen Quote liegt bei rund 2 % (der unselbstständig Erwerbstätigen).
Nichterwerbspersonen
Etwa 2,7 Millionen Einwohner zählten 2011 statistisch zu den Nichterwerbspersonen. Darunter fallen Kleinkinder, Schüler, Studierenden (die nicht berufstätig sind), Pensionisten und andere. Im Jahr 2011 gab es rund 393.000 Schüler und Studierende ab dem 15. Lebensalter.
Bildungsstand und Qualifikationsprofil der Bevölkerung
Die Qualifikationsstruktur der Bevölkerung im Alter von 25 bis 64 Jahren, das sind rund 2,3 Millionen Personen gliedert sich wie folgt. Der jeweils höchst Ausbildungsstand nach ISCED (siehe Unterpunkt Bildung für Erklärungen) lautet: ISCED1 und 2: 18 %, ISCED 3A: 6 %, ISCED 3B und 3C: 48 %, ISCED 4: 9 %, ISCED 5B: 7 % und ISCED5A und 6: 10 %; In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass 567.000 Personen einen Pflichtschulabschluss, 659.000 Personen einen Lehrabschluss, 435.000 Personen eine berufsbildende mittlere Schule, 333.000 Personen eine höhere Schule, 95.000 eine hochschulverwandte Lehranstalt und 223.000 Personen eine Hochschule als höchsten Bildungsabschluss haben.
Die Akademikerquote beträgt in Österreich rund 20 %. Dieser Wert ist im internationalen Vergleich sehr gering, so erreicht etwa die USA ein Quote von 41 %. An dem Zustandekommen der Quote gibt es aus Österreich Kritik, "der Zugang entspräche nicht unserem System" und könne die Besonderheiten des heimischen Schulsystems nicht wiedergeben.
Geldentwertung, Inflation
Bei dieser Kennzahl gibt es wiederum einen nationalen Wert, den Verbraucherpreisindex (VPI) und einen internationalen/europäischen Wert, den Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI). 2010 betrug der Verbraucherpreisindex (VPI) 1,9 % und der Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) für Österreich 1,7 %.
Öffentlicher Schuldenstand
Der öffentliche Schuldenstand betrug im Jahr 2007 rund 60 %, doch seitdem ist der Schuldenstand jährlich gestiegen. So belief sich der öffentliche Schuldenstand Österreichs Ende 2011 auf 217,8 Mrd. EUR bzw. rund 72 % des Bruttoinlandsproduktes. Dieser Wert ist zwar hoch, aber im Vergleich zum EU27 Durchschnitt (82,5 %) relativ gering.
Quellen für diese Daten sind die Homepage der Statistik Austria und weitere nationale und internationale Organisationen aus den jeweiligen Themenfeldern.