Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist eine sehr bekannte und umstrittene Maßzahl, sie gilt als Indikator für Wohlstand. Eine Abwandlung ist das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner. Ähnliche Konzepte liegen auch dem Bruttonationalprodukt / Bruttosozialprodukt zu Grunde. Üblicherweise wird das Bruttoinlandsprodukt in den Währungen Euro und/oder US-Dollar angegeben.
-
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst die Produktion von Waren und Dienstleistungen im Inland nach Abzug der Vorleistungen. Es ergibt sich aus der Summe der Beiträge der einzelnen Wirtschaftsbereiche („Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen“), plus Gütersteuern abzüglich Gütersubventionen.
-
Auch als Summe der Endverwendungskategorien (Konsum, Investitionen und Exporte), abzüglich der Importe lässt es sich darstellen, dies spiegelt die Verwendung des Bruttoinlandsproduktes wider.
-
Eine weitere Möglichkeit das Bruttoinlandsprodukt zu berechnen besteht aus der Sicht der Verteilung derselbigen. Die Berechnung ergibt sich aus der Summe aus Arbeitnehmerentgelt, Betriebsüberschuss/Selbständigeneinkommen und Abschreibungen plus Produktions- und Importabgaben minus Subventionen.
Eine Unterscheidung nach der Berechnungsmethode gibt es in das nominale und reale Bruttoinlandsprodukt. Bei der Berechnung des nominalen Bruttoinlandsproduktes wird auf die aktuellen Marktpreise (laufende Preise) zurückgegriffen und es gibt einen Einfluss von Inflation und Deflation auf die Höhe des Bruttoinlandsproduktes. Um diesen Einfluss auszuschalten kann man das reale Bruttoinlandsprodukt verwenden, dieses wird mit den Preisen eines Basisjahres (mit konstanten Preisen) berechnet. Eine weitere Frage bei der Berechnung des Bruttoinlandsproduktes zu internationalen Vergleichszwecken ist die der unterschiedlichen Kaufkraft von Währungen in verschiedenen Ländern. Will man dies berücksichtigen sind diese Kaufkraftunterschiede mitzudenken und heraus zurechnen, man spricht von Kaufkraftparität (KKP) oder "purchasing power parity (PPP)". Sehr bekannt in diesem Zusammenhang ist der Big Mac-/Hamburger-Index.
Daten der Statistik Austria
Laut aktuellen Daten der Statistik Austria beträgt das nominale Bruttoinlandsprodukt in Österreich im Jahr 2014 rund 329 Milliarden Euro pro Jahr, was eine Steigerung von 2 % zum Vorjahr ist. Daraus ergibt sich ein Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner von etwa 38.540 Euro.
Wenn man die Bruttoinlandsprodukte von Staaten innerhalb und außerhalb Europas vergleicht liegt Österreich jeweils im Spitzenfeld. Je nach Quelle unter den ersten zehn oder zwanzig Staaten. Österreich kann somit als "wohlhabendes Land" bezeichnet werden. Datenmaterial für die Bruttoinlandsprodukte verschiedener Staaten stellen folgende Organisationen zur Verfügung: Eurostat, Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Statistik Austria und andere.