Geschichte
Österreich hat an der Entwicklung der Eisenbahn bedeutenden Anteil. Der Bau von Eisenbahnanlagen begann im Vormärz und wurde in der franzisko-josephinischen Ära im Wesentlichen abgeschlossen. Zu Beginn wurde der Eisenbahnbau von privaten Unternehmern durchgeführt. Im Jahr 1832 konnte man die erste Pferdeeisenbahn (Linz-Budweis) eröffnen. Die sogenannte „Kaiser-Ferdinand-Nordbahn“ folge im Jahr 1837 als erste Dampfeisenbahn in Österreich. Der erste Nachtverkehr Europas wurde auf der Nordbahn eingeführt. Von 1839 bis 1842 entstand die Linie Wien-Gloggnitz. Baron Sina erhielt im Jahr 1838 die Konzession für den Eisenbahnbau Wien-Raab (Györ).
Im Jahr 1841 übernahm der Staat zum größten Teil das weitere Bauprogramm und es wurde die Generaldirektion der Staatseisenbahnen geschaffen. Aufgrund des 1854 erlassene Eisenbahnkonzessionsgesetz ging die Entwicklung der Eisenbahn aus Geldmangel wieder an private Gesellschaften über. Die Brennerstrecke wurden 1867 von der „Südbahngesellschaft“ eröffnet. Auch die Kaiserin-Elisabeth-Westbahn wurde von einer Privatgesellschaft erbaut.
Bereits im Jahr 1873 übernahm der Staat wieder den Eisenbahnbau. Das Streckennetz wurde erweitert und private Hauptbahnen wurden verstaatlicht. Die zwischen 1867 und 1872 erbaute Franz-Josefs-Bahn wurde ebenfalls vom Staat übernommen. Im Gegensatz dazu blieb die Südbahn hingegen bis 1923 in privater Hand. Nach 1900 folgte der Bau wichtiger Gebirgsbahnen: 1906 Karawanken- und Pyhrnbahn und 1909 Tauernbahn. Seit 1914 wurden am Streckennetz keine größeren Veränderungen vorgenommen.
Die österreichische Eisenbahn verlor 1919 durch die Friedensbedingungen rund 75 % ihres Streckennetzes. Seit 1923 werden die staatlichen Eisenbahnen als eigener Wirtschaftskörper geführt (ÖBB). Daneben gibt es 12 Privateisenbahnen (einschließlich Trägergesellschaften), die 22 Strecken von zusammen 558 km Länge betreiben (meist nur lokal bedeutende Stichbahnen, zum Großteil schmalspurig und eingleisig). Heute werden alle wichtigen Bahnlinien elektrisch betrieben. Seit der Eröffnung der Wiener Schnellbahn 1962 hat die Eisenbahn auch zunehmende Bedeutung im städtischen Nah- und Lokalverkehr gewonnen.
Österreichische Bundesbahnen (ÖBB)
Die ÖBB sind nach dem Bundesbahngesetz organisiert, das zuletzt 2009 und davor 2003 durch das Bundesbahnstrukturgesetz in großem Rahmen geändert wurde. Seit 1. Jänner 2005 sind die Österreichischen Bundesbahnen in vier selbstständige Teilgesellschaften gegliedert, an deren Spitze die ÖBB-Holding AG steht, die sich zu 100 % im Eigentum der Republik Österreich befindet. Mit 1. Jänner 2005 hat die Holding der ÖBB mit seinen Teilgesellschaften die operative Tätigkeit aufgenommen. Das bmvit (Bundesminsiterium für Verkehr, Innovation und Technologie) verwaltet die Anteile der Republik Österreich. Der ÖBB-Konzern beschäftigt 39.400 (2014) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist für den Großteil des Schienenbetriebs in Österreich verantwortlich. Der Gesamtumsatz beträgt 5.27 Mrd. € ( 2014)
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WESTbahn
Die WESTbahn wurde 2011 gegründet und bietet seit dem täglich 13 Verbindungen auf der Strecke Wien-Linz-Salzburg mit zusätzlichen Halten in St. Pölten, Amstetten, Wels, Attnang-Puchheim, Taxham und Freilassing an. Die Gründung der WESTbahn erfolgte im Zuge der Bahn-Liberalisierung innerhalb der Europäischen Union. Durch die Liberalisierung wurden die Eisenbahnnetze privaten Anbietern zugänglich gemacht. Mehr Wettbewerb soll für mehr Qualität sorgen. Die WESTbahn Management GmbH ist die erste operativ tätige Tochtergesellschaft der Rail Holding AG. Ziel der Rail Holding AG ist es, private Intercity-Eisenbahnverkehre in Zentraleuropa anzubieten.
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Schienen-Control GmbH (SCG)
Die Schienen-Control sorgt als unabhängiger Regulator für den Schienenverkehr in Österreich für einen chancengleichen und funktionsfähigen Wettbewerb im Schienenverkehrsmarkt. Die Organisation befasst sich im Rahmen der Beschwerdebearbeitung seit mehreren Jahren mit dem Tarifsystem und hat mit den zuständigen Stellen Verbesserungen diskutiert. Daraus resultierend setzte die ÖBB-Personenverkehr AG einen kundenfreundlichen Schritt, indem sie, die Anzahl ihrer eigenen Tarife auf fast die Hälfte reduzierte und diese damit übersichtlicher gestaltete.
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Privatbahnen in Österreich
- Achenseebahn
- Graz-Köflacher Eisenbahn (GKE)
- Montafonerbahn
- Niederösterreichische Schneebergbahn
- Raaberbahn
- Salzburger Lokalbahnen
- Stern und Hafferl Holding
- Steiermärkische Landesbahn
- Steiermarkbahn Transport und Logistik
- Südburgenländische Regionalbahn
- Wiener Lokalbahnen (WLB)
- Zillertaler Verkehrsbetriebe